2014
Januar, Römer im Wehntal
Wie bereits in früheren Jahren wurden die Kantonsarchäologen auch dieses Jahr wieder fündig. Wenig spektakulär, und doch für die Wissenschaft spannend, wurden bei der wiederholten Suche fünf Münzen und Teile einer Fibel (eine Art Brosche, um Kleider zusammenzuhalten) am nördlichen Lägernhang oberhalb von Niederweningen gefunden. Schon seit langem ist das Wehntal im Fokus der Archäologen.
29. Januar, Solarstrom für Badi Sandhöli
Die seit 15 Jahren bestehende Solaranlage, welche unter anderem das Wasser für die Duschen heizt, wurde in diesem Jahr mit der ersten Photovoltaik-Anlage der Gemeinde erweitert. Dies beschloss die Gemeindeversammlung im Januar einstimmig. Die Kosten betragen rund 100’000 Franken. Die zusätzliche Anlage versorgt voraussichtlich die nächsten dreissig Jahre die Umwälzpumpe und die Kioskküche mit «sauberem» Strom. Rund ein Viertel des benötigten Stromes fürs Freibad kann so gedeckt werden.
2. Februar, Wann wirds mal wieder richtig Winter?
Zu warm für einen Winter, aber zu kalt, um bereits auszufliegen. Der fatale Irrtum kostete diese Wespe das Leben. Mit Temperaturen mehrheitlich weit über dem Gefrierpunkt liess der Winter auf sich warten. Die Wintersportgebiete (ausser diejenigen im Süden, wo es seit mehreren Tagen ununterbrochen schneite) jammerten und Niederweningen erlebte frühlingshafte Tage.
13. März, Gemeinsame Zukunft der Kirchgemeinden im Tal
Die reformierte Kirchgemeinde beschloss an ihrer ausserordentlichen Versammlung mit 43:1 Stimmen die Fusion der Kirchgemeinden Niederweningen und Schöfflisdorf/Oberweningen/Schleinikon. Die gleiche Abstimmung wurde auch in Schöfflisdorf durchgeführt. Auch dort wurde der Zusammenschluss angenommen. Gemeinsam wird die Kirchgemeindeordnung nun neu strukturiert. Voraussichtlich in zwei Jahren wird diese Fusion Realität.
30. März, Es wurde gewählt
Niederweningen hat gewählt. Es galt Mitglieder für den Gemeinderat, für die Schulpflege Wehntal und für die reformierte Kirchgemeinde zu bestimmen. Keine Kampfwahl für den Gemeinderat bei den zwei neu zu besetzenden Ämtern. Andrea Weber Allenspach – Präsidentin, Christian Moser, Sibylle Hauser, Markus Staub (neu), Ruth Weber (neu). Die Schulpflege hatte heuer mehr Kandidaten als Sitze. Ann Barbara Franzen bleibt aber weiterhin im Amt als Präsidentin. Trotz intensiver Bemühungen konnte die reformierte Kirchenpflege nicht vollständig besetzt werden. René Bugmann wurde wieder als Präsident bestätigt.
9. April, Ivan Feigel ist gestorben
Der ehemalige Präsident der Primarschule, Ivan Feigel ist im Alter von 78 Jahren nach kurzer Krankheit gestorben. Unter seiner Regie wurde das Schulhaus Mammutwis gebaut. Der seit 1978 in Niederweningen wohnhaft gewesene Feigel war ausserdem in den sogenannten «Schulhaushandel» involviert, der unter anderem dazu führte, dass das Schulhaus Schmittenwis an die Niederweninger Oberstufenschule überging. Als leitender Mitarbeiter der Firma Bucher Industries (ehm. Bucher-Guyer) war Ivan Feigel ausserdem verantwortlich für die Entwicklung von Armeegeländefahrzeugen DURO im Bereich Truppentransporte und Ambulanz.
16. April, «Hugo» geht in Pension
22 Jahre lang hat Hugo Bucher – zusammen mit seinem Hausteam – das Primarschulhaus Mammutwis, das alte Schulhaus und den Niederweninger Kindergarten betreut. In dieser Zeit hat sich seine Arbeit laut eigenen Angaben stark verändert. Er, der bereits für das Mammutwis als Mitglied der damaligen Baukommission tätig war, übernahm immer mehr administrative Arbeiten wie Budget erstellen oder Rechnungen bearbeiten. Ausserdem entstand auf seine Initiative hin der Tierlizoo.
16. April, Spatenstich für neues Wasserreservoir
104 Jahre hatte das alte Reservoir die Gemeinde mit Frischwasser versorgt. Mit dem Alter aber kamen auch die Gebrechen. Diese in Form von Rost und Rissen im Beton. Nachdem die Gemeinde dies so beschlossen hatte, fand der Spatenstich für ein neues, grösseres Reservoir statt. Dieses soll neu 600 Kubikmeter Wasser statt der bisherigen 450 fassen. Kostenpunkt: 1,2 Millionen Franken. Ausserdem sieht die Planung eine Erweiterungsmöglichkeit von zwei zusätzlichen Kammern vor.
16. Mai, Mediothek erstrahlt in neuem Kleid
Rund 200 Personen besuchten die Festlichkeiten in der Mediothek. Gefeiert wurde die Wiedereröffnung, nach den vier Wochen dauernden Renovationen. In dieser Zeit wurde unter anderem statt des Parketts ein Teppich eingezogen, die Wände gestrichen und es wurden neue Gestelle eingebaut.
18. Juni, Kirchenglocken – zurück zum Start
Möglichen Reklamationen von zwangsweise früh aufgewachten Einwohnern wollte die reformierte Kirchenpflege zuvorkommen und liess seit April die Niederweninger Kirchenglocken werktags erst um 7.00 Uhr statt um 5.30 Uhr läuten. Ausserdem wurde auf das sonntägliche Frühgeläut verzichtet. Im Juni waren jedoch 157 Unterschriften gesammelt worden. Es wurde emotional darüber diskutiert, ob man die Glocken wieder traditionsgemäss früher klingen lassen soll. Ende des Monats beschloss die Kirchenpflege – in Absprache mit dem Gemeinderat –, zur alten Ordnung zurückzukehren.
August/Oktober, Perronanlage bei SBB-Haltestelle
Mit dem kommenden Angebotsausbau de ZVV werden zukünftig ab Fahrplanwechsel im Dezember 2015 300 Meter lange Doppelstockzüge in Niederweningen anhalten können. Die Perronanlage NiederweningenDorf wurde auf 320 Meter verlängert und mit einem Blindenleitsystem ausgerüstet. Die Bauarbeiten am Endbahnhof folgen im nächsten Jahr.
31. August 50, Jahre Badespass in Niederweningen
Leider kein Badewetter lieferte Petrus am Sonntag dem 31. August für die Jubiläumsfeier des Schwimmbades Sandhöli. Trotz Kälte und Regen kamen 130 Gäste, darunter viele ehemalige Mitarbeitende und Stammgäste. In den letzten Jahren wurde die Badi kontinuierlich ausgebaut und ergänzt. Es lag dieses Jahr eindeutig am Wetter, dass die Anzahl Eintritte im Jubiläumsjahr massiv einbrachen.
1. September, Wann wird‘s mal wieder richtig Sommer?
Meteoschweiz.ch meldete im Juni 2014: «In der Nordund Ostschweiz zeichnet sich für den Sommer 2014 eine Tendenz zu einem warmen Sommer ab. Ein kühler Sommer erscheint wenig wahrscheinlich.» Davon hatten nur die Niederweninger etwas, die ihr Heil irgendwo im Süden oder am Äquator suchten. Sogar Schweden hatte den sonnigeren Sommer als wir. Glücklicherweise blieb das Wehntal von Überschwemmungen verschont, so wie sie teilweise das Emmental heimsuchten.
September, Das Utzingerhaus wurde abgerissen
Das knapp 200 Jahre alte Utzingerhaus (Presi-BertiHaus) wurde abgerissen und wird nun einem neuen Projekt Platz machen. Für rund sieben Millionen Franken wird in den nächsten Monaten im Mitteldorf das Genossenschaftshaus «Gemeinschaftshof» entstehen. Dies ist ein Wohnprojekt für Menschen ab 60 Jahren, welche gemäss dem Motto «Gemeinsam statt einsam» hier ein neues Zuhause finden werden.
13. September, Clean-up Day auch in Niederweningen
Bereits zum zweiten Mal beteiligte sich Niederweningen am internationalen Clean-up Day. 37 Jugendliche von der Pfadi, Einwohner und Gemeindearbeiter sammelten an Mist zusammen, was meist gedankenlos aus Autofenstern, Handtaschen usw. in die Natur, auf Gehsteige und auf Kuhweiden geworfen wurde. Zigarettenkippen, Fastfood-Verpackungen oder Plastiktrinkflaschen machen auch im Kuhmagen keine Freude.
30. November, Aus vier wird eins?
Mit einer Stimmbeteiligung von 54 Prozent haben sich auch die Niederweninger dazu bereit erklärt, über eine mögliche Fusion der Wehntaler Gemeinden nachzudenken und zu diskutieren. Ein emotionales Thema, wie die Diskussionen im Vorfeld zeigten. Mit dem Abstimmungsergebnis vom 30. November ist aber noch nichts endgültig entschieden. Es war ein klares Ja zu Gesprächen und noch nicht zur Fusion.
Quelle: Wehntaler Jahresblatt 2014
Die vollständigen Wehntaler Jahresblätter können unter Kultur eingesehen werden.