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2015

11. Januar, Renovation der römisch-katholischen Kapelle abgeschlossen

Um unter anderem den katholischen Arbeitern der Maschinenfabrik Bucher-Guyer AG eine Möglichkeit zu bieten, einen Gottesdienst im eigenen Dorf zu besuchen, kam 1956 zwischen der Margarita Bucher-Stiftung und der katholischen Kirchenstiftung Dielsdorf-Niederhasli ein Vertrag zustande, der die Nutzung der ehemaligen Turnhalle der Primarschule an der Alten Stationsstrasse 10 als Kirche beinhaltete. Die Niederweninger Architektin Doris Wegmüller realisierte die Renovation und verpasste der Kapelle ein helles und freundliches Ambiente.

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Foto: Doris Wegmann

15. Januar, Der Euro fällt

Sehr überraschend hob die Schweizer Nationalbank (SNB) den Euro-Franken-Mindestkurs auf. Daraufhin sackte der Euro ins Bodenlose und konnte sich erst gegen Abend bei 1.04 Franken halten. Während der Einkaufstourismus im nahen Deutschland nochmals einen Aufschwung erfährt, sehen das Gewerbe und die lokale Fertigung der Bucher-Guyer AG einen enormen Kostendruck auf sich zukommen.

Januar/Februar

Es sei wie verhext, schreibt der Zürcher Unterländer am 17. Februar. Und tatsächlich, es ist schon sonderbar, dass die Kirchturmuhr schon wieder defekt war. Dieses Mal löste sich das blaue Zentrumsblatt und dabei blieben die Zeiger hängen. Vermutlich hatte der Sturm, der am letzten Januar-Wochenende durchs Tal pfiff, die Schrauben gelöst. Glücklicherweise blieb dabei das Uhrwerk ganz.

28. März, Blumen statt Fleisch

Dort, wo früher Würste, Schnitzel und sonstige kulinarische Köstlichkeiten lagen, stehen seit dem 28. März Blumensträusse und Blumentöpfe. In die Räume der ehemaligen Metzgerei Hauser ist der «Blume Zwerg» eingezogen. Das Sortiment der «Filiale» der Gärtnerei Brönimann ist dasselbe wie in Oberweningen. Einfach etwas zentraler. «Zur Metzg» heisst das Geschäft auch und verweist damit auf den Ursprung des Ladenlokales. Im Herbst wurde das Lokal wegen Personalmangels bereits wieder geschlossen.

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Foto: fountain-script

4. April, s’Lädeli ist umgezogen

Ein abwechslungsreiches Angebot auf kleinem Raum bietet das «Lädeli» in Niederweningen. Sandra Bosshard ergriff die Gelegenheit und richtete ihr Geschäft dort ein, wo vorher Immobilien verkauft wurden. Sie zog von Schleinikon her. So werden Kleider, Engelsfiguren, Kerzen, aber auch Fleisch vom Biohof und Eier angeboten.

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Foto: fountain-script

12. April, Barbara Franzen ist Kantonsrätin

Endlich einen Kantonsrat aus Niederweningen. Eine Rätin, um genau zu sein. Die 51-jährige Kunsthistorikerin ist der Wehntaler Bevölkerung bereits als Präsidentin der Schule Wehntal bekannt und steht ihrer Partei FDP vor im Bezirk Dielsdorf. 292 Stimmen kamen aus Niederweningen. Barbara Franzen arbeitet neu nun in der Kommission für Energie, Verkehr und Umwelt mit.

April, Neues Wasserreservoir in Betrieb genommen

Was im April vor einem Jahr begann, wurde zwölf Monate später beendet. Das neue Reservoir oberhalb der Kirche wurde in Betrieb genommen. Während das alte Reservoir 450 Kubikmeter Wasser fasste, sind es nun 600. Während der Bauzeit gelang es dem Wassermeister, mit nur einem Reservoir und den Grundwasserpumpen die Wasserversorgung auch während des aussergewöhnlichen Hitzesommers im Gemeindegebiet zu gewährleisten.

12. Mai, Marie Kälin-Schmid ist im Alter von 97 Jahren gestorben

Als erste Frau in einer Behörde, nach Annahme des Frauenstimmrechtes auf kantonaler Ebene, schrieb Marie Kälin-Schmid einen Teil Wehntaler Geschichte: So war sie 1970 bis 1978 Mitglied der Primarschulpflege Niederweningen. Einen aussergewöhnlichen Lebensweg zu beschreiten, lag wohl in der Familie. Ihre Mutter war Gründungsmitglied des Niederweninger Kindergartens.

26. bis 28. Juni, FC wird 50 Jahre alt

Eigentlich beginnt die Geschichte des Fussballclubs zehn Jahre vor der Gründung. Denn bereits in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hatten italienische Gastarbeiter der Firma Bucher-Guyer die Idee, gemeinsam Fussball zu spielen. Dies vorerst als loses Grüppchen. Eine Vereinsgründung war damals nur Schweizern möglich. Anton Kälin und Hans Eicher machten mit, und so stand der Vereinsgründung nichts mehr im Wege. Der junge Fussballclub feierte seine Gründerversammlung 1965. Heute zählt der FC 22 Mannschaften.

18. Juni, Tour de Suisse wieder durchs Dorf gesummt

Die sechste Etappe der 79. Tour de Suisse führte einmal mehr durch Niederweningen und endete in Biel. Mit einem Vorsprung von 4.30 Minuten zogen Axel Domont, Marek Ruthiewicz, Matej Mohoric und Jérome Baugnies als Vierergrüppchen vor dem Hauptfeld davon. Gewonnen hatte diese Etappe der Slowake Peter Sagan.

25. Juni, Niederweningen wird Aktionärin

Das Spital Bülach wurde in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Bisher waren die Gemeinden im Zweckverband an der Trägerschaft für das Spital Bülach beteiligt. Da die Gemeinden nicht mehr per Gesetz verpflichtet sind, ein Spital zu stellen, scheint die Aktiengesellschaft die bessere Rechtsform für dieses Spital zu sein. Die Spital Bülach AG behandelt pro Jahr über 10’000 Patienten stationär, fast 50’000 ambulant (Stand 2014) und ist mit rund 1000 Mitarbeitenden die zweitgrösste Arbeitgeberin im Zürcher Unterland. Die Hauptaktionäre sind Kloten, Bülach und Opfikon-Glattbrugg.

Juni/Juli, «Wann wird’s mal wieder richtig Sommer . . .?»,

trällerte genau vor vierzig Jahren Rudi Carrell. Der heisseste Sommer seit Messbeginn 1880 (so die Presse) bescherte uns Rekordtemperaturen von bis zu 37 Grad (7. Juli). Angefangen hatte es mit dem Hochdruckgebiet Annelie, welches links und rechts von zwei Tiefdruckgebieten flankiert wurde. Diese verhinderten ein Abfliessen der warmen Luft. Niederweningen kam so über Wochen hinweg in den Genuss von nordwestafrikanischen Heissluftmassen. Die Grundwasserspiegel sanken beträchtlich. Dank Sparmassnahmen der Bevölkerung kam die Wasserversorgung nicht in Not. Das Schwimmbad Niederweningen kann Ende Saison 39’000 Eintritte verzeichnen.

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Foto: fountain-script

28. bis 30. August, Knabenverein lässt es zum Jubiläum so richtig krachen

«1890 wurde der Knabenverein Niederweningen zum Zweck des gesellschaftlichen Zusammenseins junger und lediger Männer gegründet.» So steht es auf der Homepage des Vereins. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass ein Verein 125 Jahre alt wird. Aus diesem Grund machten die Knaben zu Recht an diesen drei Tagen so richtig Party. Dies zuerst mit 120 ehemaligen Knaben. Danach mit der ganzen Bevölkerung. Sie zeigten mit einem imposanten Festgelände, dass sie mehr als nur feiern können.

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Foto: Homepage Knabenverein

1. September, Chantal Nitschké wird Gemeindeschreiberin

Die 30-jährige Chantal Nitschké, wohnhaft in Rudolfstetten, wird neue Gemeindeschreiberin. Ausserdem übernimmt sie die Leitung der Gemeindeverwaltung. Chantal Nitschké besitzt das zürcherische Gemeindeschreiber-Diplom. Ihr beruflicher Werdegang führte sie von einer Verwaltungsausbildung über verschiedene Funktionen in Gemeindeverwaltungen zum Stadtrichteramt Zürich und nun schliesslich nach Niederweningen.

3./4. Oktober, Das Mammutmuseum feiert sein 10-jähriges Bestehen

Niederweningen ist die Nummer eins, wenn es um Mammutfundstätten in der Schweiz geht. Gemeinsam mit den Funden von 1890 und 1891 wurden bisher zehn solcher Tiere, oder Teile davon, gefunden. Seit zehn Jahren vermittelt das Museum im Dorf einen anschaulichen Blick in die Zeit vor 45’000 Jahren und früher. Seit Bestehen des Museums sahen (nach eigenen Angaben) rund 40’000 Besucher die Ausstellung. Mit einem «offenen Museum» und vielen Neuerungen in der Ausstellung wurde an diesem Wochenende das zehnjährige Bestehen gefeiert.

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30. Oktober, Es läuft rund am Kreisel

Die Nachbargemeinde Schneisingen feierte heute das Bauende ihres grössten Kreisels. Dieser Kreisel vor Niederweningen verbindet die Wehntaler-, Surbtal-, Land- und Murzlenstrasse. Mit ihm konnten drei Kreuzungen ersetzt werden, die in den letzten acht Jahren für zahlreiche Unfälle gesorgt hatten. Um eine Million Franken wurde das Budget von sieben Millionen überschritten. Nach einigem Hin und Her wird doch noch ein Kunstwerk der Bucher Industries den Kreisel schmücken. Die Enthüllung des Kreiselschmuckes, welcher voraussichtlich einen Traktor mit Pflug zeigen wird und sinnbildlich für «Arbeit» steht, wird im kommenden Jahr erwartet.

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Foto: fountain-script

1. November

Auch Niederweningen muss ab 2016 mehr Asylsuchende aufnehmen als bisher: Neu soll die Aufnahmequote von 0,7 Prozent erfüllt werden. Bisher waren es 0,5 Prozent. Um das Kontingent von 21 Personen zu erfüllen, müssen weitere Asylsuchende aufgenommen werden. Momentan leben 14 Personen aus Kosovo, Ghana, Türkei, Syrien, Sri Lanka, Russland und Libyen bei uns. Dazu kommen vier Flüchtlinge, die eine vorläufige Aufnahme erhalten haben. Die neue Regelung sei nötig, weil die Reserven in den kantonalen Durchgangszentren ausgeschöpft seien, schreibt die Sicherheitsdirektion in einer Medienmitteilung.

November

Es war nicht nur ein denkwürdiger Sommer. Auch der Herbst geht in die Meteogeschichte ein als einer der trockensten und wärmsten seit Messbeginn. Anfang Monat stieg das Thermometer in der Schweiz zeitweise auf 21 Grad. Auch in Niederweningen waren es zeitweise bis zu 18 Grad.

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Foto: fountain-script

8. November, S55 wird mit Lesung verabschiedet

Rund 25 Vorlesende bescherten den Bahnreisenden ein aussergewöhnliches literarisches Erlebnis, indem sie einen Tag lang, hin- und herfahrend, Geschichten und Gedichte vorlasen. Grund dafür war die Einstellung der S55, welche am 12. Dezember erfolgen wird. Die Wehntaler Bahn, beim Bahnpersonal auch als Dschibutibahn bekannt, verband ab 1891 das Wehntal mit Oberglatt. Mit der S-Bahn wurde 1990 Niederweningen direkt mit Zürich verbunden. Vor 9 Jahren wurde mit dem Halbstundentakt S55 nochmals eine Wehntaler Bahn eingeführt. Ab 13. Dezember wird neu die S15 Niederweningen mit dem grossen Zürich und Rapperswil im Halbstundentakt verbinden.

 

Quelle: Wehntaler Jahresblatt 2015

Die vollständigen Wehntaler Jahresblätter können unter Kultur eingesehen werden.